S/4 HANA On-Premise – Ablösung des bestehenden ERPs durch SAP S/4HANA

Durch die Umstellung auf S/4HANA erfolgte eine große Effizienzsteigerung und eine bemerkenswerte Prozessoptimierung. Lesen Sie wie wir zusammen mit Status.c beim Kunden Wendel GmbH die Umstellung vom bestehenden ERP auf S/4HANA gemacht haben. Die Finanz- und Logistikabteilungen sparen nun viel Zeit und arbeiten wesentlich effizienter.

Firma: Wendel GmbH, Email- und Glasurenfabrik, Dillenburg
Branche: Chemie-Industrie
Produkt: S/4HANA On-Premise – Ablösung des bestehenden ERPs durch SAP S/4HANA
Realisierungszeitraum: 8 Monate mit 250 Manntagen (MT). Projektrealisierung im Partnerverbund mit status C AG, Suportis AG und DAJ-Consulting
Leistungen status c AG: Projektplanung und –management, Logistik-Beratung: Vertrieb, Produktion, Einkauf, Lager, Versand, SAP-Basis Installation des SAP Systems „On-Premise“, Mitarbeiterschulungen, Going-Live-Betreuung, After-Sales-Betreuung 
Leistungen Suportis AG: Beratung, Customizing und Implementierung der Finanzen und Controlling Module (FI und CO), Mitarbeiterschulungen, Going-Live-Betreuung, After-Sales-Betreuung

Die Firma Wendel
Das Familienunternehmen Wendel ist Deutschlands größter Email-, Glasuren- und Engobenhersteller mit eigener Frittenschmelze und Mahlwerk im mittelhessischen Dillenburg. Pionier und Top Innovator seit 1932. B2B Experte vom Rohstoff bis zum Qualitätsprodukt. Markenführend bei Emails und Dachziegelglasuren in Europa. Weltmarktführer für Gusspuderemails.

Ausgangslage
Das bestehende ERP-System hatte die Geschäftsprozesse nicht mehr angemessen unterstützt. Durch die Spezialisierung von Wendel und die damit verbundenen hohen Kundenanforderungen gab es Optimierungsbedarf im Bereich der Prozesse, Bestandsführung und Logistik. Auch Produktion, Vertrieb und Einkauf standen auf dem Prüfstand.

Projektumfang

Beleuchtung und Optimierung der Prozesse vom Rohstofflager über die Produktionsversorgungsprozesse bis zum Versand. Die Ablösung des Alt-Systems und die Implementierung von SAP S/4HANA wurde in ca. 8 Monaten geleistet. Alle Bereiche von der Geschäftsleitung (BWA) über Finanzen und Control- ling bis hin zum Einkauf, Produktion und Logistik wurden auf S/4HANA umgestellt. Unter anderem wurden die Module MM, PP-PI, SD, EWM in Logistik und Versand integriert (status C AG).
In der Finanzabteilung wurden die Module FI und CO inklusive Produktkostencontrolling implementiert. (Suportis AG).

Zusammenarbeit

Sehr angenehm war für beide Seiten die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Die Ideen und Prozesse wurden miteinander diskutiert und zusammen ausgearbeitet. Es gab jederzeit direktes und konstruktives Feedback, auch der operative Bereich war von Anfang an in den Umstellungspro- zess mit involviert.

Welche Hürden wurden bis zur fertigen Implementierung gemeinsam genommen? Welche Besonderheiten gab es?

Das Projekt bedeutete eine große Umstellung für die Mitarbeiter, da sie das vorherige System mit komplett anderen Workflows 10 Jahre genutzt und noch keine Erfahrung mit SAP-Systemen hatten. Deshalb wurde besonderen Wert daraufgelegt, die Wünsche und Bedenken von den Mitarbeitern in der Produktion und der Finanzabteilung zu berücksichtigen. Organisation und Abläufe wurden auf das neue, vollintegrierte System vorbereitet. Durch inten- sive Schulungen und Training-on-the-job wurden die Anwender sicher an das neue System, die neue Oberfläche und die neuen Prozessabläufe herange- führt. Dank der pragmatischen Einstellung von Wendel und dem Vertrauen, den organisatorischen und technischen Wandel umsetzen zu können, konnte das Projekt problemlos durchgeführt werden. Es war ein agiles Projekt mit kurzer Projektlaufzeit: Bereits während der Prozessworkshops wurde in einem S4 System der Prototyp aufgebaut und die Prozesse wurden anhand dessen demonstriert.

Wie ist die Situation jetzt, was hat sich verbessert?

Durch die Umstellung auf das S/4HANA System erfolgte eine große Effizienzsteigerung und eine Prozessoptimierung. Es wurde eine durchgängige Char- genabwicklung für lückenlose Rückverfolgbarkeit eingeführt. Durch die Implementierung aller betriebswirtschaftlichen Analysen gestaltet sich die Arbeit im Controlling und in der Buchhaltung nun auch viel übersichtlicher und zeitsparender. Vor der S/4HANA-Einführung waren Produktionsprozesse und die Bestandsverwaltung in der Produktion nicht in das ERP-System integriert. Auch war der Produktionsfortschritt nicht sichtbar (Work in Progress WIP). Die Planung war bisher papierbasiert.

Die Buchungen werden nun direkt über eine UI5 Anwendung (Tablets) von den Mitarbeitern an den Maschinen gebucht und nicht mehr am Schichtende bzw. Produktionsende einer Charge. Durch die neuen Fiori/UI5 Oberflächen war es einfach, die Anwendung in die Produktion zu integrieren. Zudem wer- den die Bestände im EWM verwaltet und unkompliziert per Handheld umgelagert. Weniger Fehler z.B. bei der Erfassung, Beachtung der FIFO Strategie. Durch die Einführung der Chargenverwaltung ist eine Rückverfolgbarkeit bis zum Rohstoff möglich. Was für ein Chemie verarbeitendes Unternehmen essentiell ist. Durch die Einführung einer integrierten Lagerverwaltung (EWM) mit Produktionsintegration profitiert die Firma Wendel von den ständigen neuen Entwicklungen in diesem Umfeld. Im Bereich Controlling wurde die Produktkostenkalkulation eingeführt, die zur Bestandsoptimierung beiträgt. Damit sichert sich die Firma Wendel auch für die Zukunft ihre Kunden.

Wird das System nun auch vermehrt mobil genutzt?

Die Mitarbeiter in der Produktion und im Lager arbeiten ausschließlich mit mobilen Geräten. Vorher lief es per Zuruf oder über Papierlisten.
Mit MDE (mobilen Datenerfassungsgeräten/Handhelds) werden die Bestände geprüft und die Ware von A nach B transportiert. Über Staplerterminals wird der Mischer mit den Rohstoffen befüllt. Die Rückmeldungen der Verbräuche und der Gutmengen erfolgen über Tablets in der Produktion.

Fazit

Sehr schlanke und standardnahe S/4HANA Einführung mit integriertem Logistikmodul EWM in kurzer Projektlaufzeit, die mit Unterstützung der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter der Wendel GmbH sowie der guten Zusammenarbeit der beiden Partner Suportis und status C erfolgreich war.

SAP Success Story COMPLICANCE CHECK Fraport

Seit 2001 sind die Unternehmen gesetzlich verpflichtet, sämtliche Kontakte zu terrorverdächtigen Personen und Organisationen zu vermeiden. Unternehmen haben alle zumutbaren organisatorischen Maßnahmen zu ergreifen, um diese verbotenen Geschäftskontakte zu erkennen und zu verhindern. Dies gilt für Inlands- und Auslandsgeschäfte. Gemäß der Richtlinien der EG-Antiterrorismus-Verordnungen 2580/2001 und 881/2002 können Verstöße strafrechtlich verfolgt werden. Diese würden nach dem §34 AWG entsprechend geahndet werden. Hinzu kommen die Sanktionslisten von US-Behörden, die auch teilweise von Nicht-US-Unternehmen zu beachten sind.

Mehr: www.bafa.de/ausfuhrkontrolle/de/embargos/terrorismus/


Alle Geschäftsprozesse, die mit Personen- und Unternehmensdaten in Verbindung stehen, sind mit den aktuellsten Sanktionslisten abzugleichen (Debitoren, Kreditoren und Personaldaten). Dies betrifft somit Prozesse wie Aufträge, Bestellungen und Zahlungsläufe. Mit unserem Compliance Check werden alle Prüfvorgänge revisionssicher dokumentiert. Im Falle des Treffers einer gelisteten Person können Sie mit einer Sperre oder dem Abbruch in den Prozess eingreifen. Unsere Lösung ist modular aufgebaut, in SAP integriert und kann auf Ihre Geschäftsprozesse angepasst werden Der gesamte Prüfprozess berücksichtigt alle verfügbaren Sanktionslisten verschiedener Anbieter (EU, Bundesanzeiger, www.sanktionslisten.de, PEP). Sie nehmen alle Einstellungen und Bearbeitungsschritte direkt in Ihrer SAP-Oberfläche vor, das garantiert eine komfortable Handhabung. Unsere Prüfung kann als Batchlauf (einmal am Tag) oder als Onlineprüfung erfolgen. Wir kooperieren mit ID.prove, dem Marktführer im Sanktionslisten-Screening.

Unsere Lösung ist u.a. bei der Firma Fraport im Einsatz. 
Lesen Sie, was Herr Kehres (Leiter SAP FI Application) und Herr Dämon (Leiter SAP HR Application) dazu sagen:

Herr Kehres können Sie kurz erläutern, was die Firma Fraport macht?

Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 30 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Als Flughafenbetreiber setzen wir unser Know-how in den unterschiedlichsten Projekten ein. Egal ob beim Bau eines neuen Terminals in Lima, innerhalb unseres internationalen Schulungszentrums „Fraport Academy“ in Ljubljana oder beim Management von 14 griechischen Regionalflughäfen – „Gute Reise! Wir sorgen dafür“ ist der Claim, dem wir uns verpflichtet haben.

Dieser Anspruch gilt natürlich auch an Deutschlands größtem Luftverkehrsdrehkreuz in Frankfurt. Am Heimatstandort Frankfurt begrüßten wir im Jahr 2018 mehr als 69,5 Millionen Passagiere und schlugen ein Cargo-Volumen von rund 2,21 Millionen Tonnen um. Dadurch steht der Flughafen Frankfurt im Bereich Cargo auf Platz zwei und im Passagierverkehr an vierter Stelle im Ranking der europäischen Airports. 

Wie sind Sie denn auf unsere Lösung gekommen?

Nach einer Marktsondierung haben wir uns für ID.prove der Firma Rausoft entschieden. Die Firma Rausoft hat uns als Option einen Lösungsvorschlag zur Prüfung von Sanktionslisten im SAP-System das Tool der Firma Suportis vorgestellt. Die Integration in das SAP-R3-System hat uns überzeugt, sodass wir uns für die kombinierte Lösung entschieden haben.

Welche Abteilungen nutzen die Sanktionslistenprüfung und was war der Anlass dafür?

Die Sanktionslistenprüfung nutzen wir in unserer Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung sowie in einem separaten SAP-HR-System in unserer Personalabteilung.

Herr Kehres können Sie noch etwas zum Prüfprozess sagen (was prüfen Sie? Was passiert mit den Treffern?)

Täglich werden alle Debitoren- und Kreditorenstammsätze und alle CPD-Buchungen des vergangenen Tages im SAP ERP-System hierfür geprüft. Die Prüfung erfolgt abends im Batch-Betrieb und liefert für alle Treffer in den Sanktionslisten ein Ergebnis, welches am Folgetag durch die Fachabteilungen im SAP-Dialog bearbeitet wird. Analog erfolgt die Prüfung und Bearbeitung im SAP-HR-System.

Herr Dämon warum war für Fraport die Erweiterung für den Bereich HR notwendig?

Die Revision der Fraport AG fordert von der Personalabteilung eine Umsetzung der EU-Sanktionslisten-Prüfung. Fraport zahlt monatlich an etwa 15.000 Personen Löhne und Gehälter aus. Darunter sind Stammbeschäftigte der Fraport AG, aber auch einige Tochtergesellschaften, welche durch Fraport abgerechnet werden. Um die großen Mengen zu prüfen wurde nach einer einfachen und komfortablen Lösung gesucht. Durch die guten Erfahrungen der Kollegen aus dem FI/CO wurde die Lösung der Firma Suportis bewertet und für gut befunden.

Herr Dämon und Herr Kehres – was gefällt Ihnen besonders an diesem Tool – was sind ihrer Meinung nach 
die Vorteile?


Hr. Dämon: Die Abarbeitung ist für den Enduser sehr einfach, da er sich nicht aus dem gewohnten Umfeld heraus bewegen muss. Er kann, wie er als Poweruser gewohnt ist, im SAP GUI bleiben.
Hr. Kehres: Das Tool ist komplett in das SAP R/3-Core System integriert. Ein zusätzliches Frontend zur Abfrage ist nicht notwendig, da die Abfrage über SAPGUI erfolgen kann.

Würden Sie sich aufgrund Ihrer Erfahrungen heute nochmals für dieselbe Software entscheiden? 
Haben Sie noch Verbesserungsvorschläge?


Hr. Dämon: Auf jeden Fall! Ich würde mir jedoch noch eine bessere Dokumentation wünschen.
Hr. Kehres: Wir sind mit der Software sehr zufrieden und würden uns jederzeit wieder für diese Lösung entscheiden. Wünschenswert wäre eine bessere Dokumentation, insbesondere bei den Abfrage-Transaktionen und hier speziell in der Statusabfrage.

Anmerkung der Suportis AG: Wir Danken Herrn Kehres und Herrn Dämon für das Interview.